Bamberg-Land. Triumphale Klänge des Polizeibläserchores bekleideten im Sitzungssaal des Landratsamtes den Festakt zum Wechsel in der Führung der Polizeiinspektion Bamberg-Land: Nach gut eineinhalb Jahren an der Spitze der rund 100-köpfigen Abteilung wechselt Polizeioberrat Daniel Müller in die Leitung der PI Haßfurt. Sein Nachfolger ist der ebenfalls in Bamberg geborene Polizeioberrat Alexander Streng.
Der bereits seit 1. Januar amtierende Leiter der PI hat auf dem Weg in die höhere Laufbahn besondere Erfahrungen gesammelt, etwa in der verdeckten Rauschgiftbekämpfung in Nordbayern. Dann war er einer der Verantwortlichen in Planung und Durchführung des Polizeieinsatzes bei der G7-Konferenz 2015 in Elmau. Anerkennung hat er ferner bei der Aufklärung von Fällen der Schwerkriminalität im Raum Würzburg erworben. Der Absolvent der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster wurde von seinem Vorgesetzten, dem neuen Polizeipräsidenten Oberfrankens, Markus Trebes, als eine “Führungspersönlichkeit mit Verwendungsbreite und Erfahrungsschatz” angekündigt. Trebes hob aus dem beruflichen Werdegang des neuen Inspektionsleiters besonders einen Einsatz in Würzburg heraus, einen mehrmonatigen demonstrativen Hungerstreik auf dem Marktplatz der unterfränkischen Metropole. Den habe Streng “polizeitaktisch souverän” gemeistert.
Nach 22 Jahren in Unterfranken konnte der 52-jährige Alexander Streng seine Freude über die Rückkehr nach Bamberg nicht verbergen. Die Sicherheit im häuslichen wie öffentlichen Raum sowie die Verkehrssicherheit betrachtet er als eine Herausforderung “im schönsten Landkreis Nordbayerns”. Der Rauschgiftkriminalität will er weiterhin besonders Augenmerk widmen, wobei ihm auch die Präventionsarbeit am Herzen liegt. Gute Zusammenarbeit sicherte Streng den anderen “Blaulichtorganisationen” zu, also den Feuerwehren, den Rettungsdiensten und dem Technischen Hilfswerk.
Nicht zuletzt bei denen hat sich der inzwischen nach Haßfurt abgewanderte Polizeioberrat Daniel Müller für erfolgreiches Zusammenwirken und mitunter “lustige, ja sehr lustige” gemeinsam verbrachte Stunden bedankt. Rückblickend erinnerte Müller an die besonderen Herausforderungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Für den Nachfolger zeichne sich als besondere Aufgabe die Forderung nach einem neuen Polizeigebäude ab, ließ er anklingen.
Landrat Johann Kalb dankte dem nach Haßfurt gewechselten Daniel Müller und dessen Vorgängern, dass der Landkreis Bamberg seit vielen Jahren “einer der sichersten in Oberfranken” ist. Kalb: “Das gibt den Menschen, der Wirtschaft, den Vereinen und Verbänden ein sehr beruhigendes Gefühl.” Straftäter sollten sich, so der Landrat, bei einer Aufklärungsquote von 71 Prozent “sehr warm anziehen”. Der Kriminalstatistik entnahm Kalb, dass sich die Zahl der Straftaten im Landkreis zuletzt um fast zehn Prozent auf 3487 verringert hat. Und dann träumte Kalb ein wenig davon, was sein wird, wenn sich dieser Trend noch zehn Jahre fortsetzt: “Dann sind wir 2032 straftatenfrei”. Der neue Inspektionsleiter ließ sich darauf naturgemäß nicht festlegen. Ihm entbot Kalb ein herzliches Willkommen. Neben den Berührungspunkten im normalen behördlichen Alltag – Straßenverkehr, Ausländerwesen, Umweltschutz, Waffenrecht – sehe man sich der angespannten Situation in der zweiten Flüchtlingswelle gegenüber. Da gebe es hitzige Diskussionen und Demonstrationen und eine wachsende Verunsicherung der Bewohner. Kalb sieht den Landkreis bei Alexander Streng jedoch “in den besten Händen”.
Nach Worten von Polizeipräsident Markus Trebes ist die PI Bamberg Land eine der größten Flächeninspektionen des Freistaats Bayern, zuständig für annähernd 150000 Einwohner in 36 Städten und Gemeinden. Das bedeute für die rund 100 Streifen- und Einsatzbeamt*innen weite Wege. Mit ihrer erfolgreichen Arbeit zur Sicherheit und Ordnung leisteten die Polizeikräfte einen Beitrag zum Wirtschaftsstandort. Eine Region gewinne an Attraktivität, wenn sich die Menschen darin sicherfühlen können.
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