1,191 Euro. Das kostete der Liter Diesel in der letzten Maiwoche 2022. Da habe – ganz antizyklisch – noch mal vollgetankt, weil ich vermutete, dass der Spritpreis am 1. Juni mit Inkrafttreten des Tankrabatts steigen würde. Und so kam es: Der Bund ließ es sich Milliarden kosten, um den Verkehrsteilnehmern trotz der angeblichen Versorgungsengpässe in Folge des Ukraine-Krieges das Fahren finanziell zu ermäßigen.
Bezeichnenderweise katapultierte der Dieselpreis – kaum vom Staat subventioniert – von Ende Mai auf Anfang Juni deutlich über zwei Euro, bei 2,20 habe ich nicht mehr getankt. Inzwischen ist der Tankrabatt ausgelaufen, der Dieselpreis ist wie die anderen Spritpreise heimlich still und leise unter zwei Euro gesunken und gestern habe ich erstmals wieder den Literpreis 1,799 € entdeckt, leider auf der “falschen” Straßenseite. Ich habe dann für 1,809 € vollgetankt. Nicht billig, aber ein erster Lichtblick.
Als ich weiterfuhr, berichtete der Bayerische Rundfunk, dass die Bundeskartellbehörde festgestellt habe: Preisabsprachen zwischen den Mineralölmarken gab es nicht. Der Tankrabatt sei weitergegeben worden. Alles klar. Die gefühlte Wirklichkeit war anders. Warten wir mal den offiziellen Kassensturz ab. Ich werde mich nicht wundern, wenn herauskommt, dass der Tankrabatt den Autofahrer richtig teuer zu stehen kam. Der Bund will sich ja vielleicht mit einer Übergewinnsteuer schadlos halten. Ja dann.
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