Hirschaid. Weit über die Marktgemeinde hinaus, bis in Bamberger Wirtschaftskreise, brodelt die Gerüchteküche: Es laufe ein Gerichtsverfahren, um die Brauerei Kraus zu zwingen, ihren Geschäftsbetrieb abends um 22 Uhr zu beenden, wenn unmittelbar daneben das neue Seniorenwohnheim in Betrieb genommen werde. Doch wie so oft: Ja, es gibt ein noch zu lösendes Problem, aber bei der in ganz Hirschaid beliebten “Kraus’n Hilde” und ihrem Team wird auch weiterhin keine verkürzte Sperrstunde gelten. Die hätte es allerdings bisher geben müssen, zumindest in einem Teilbereich.
Dass es Komplikationen mit der Betriebserlaubnis gibt, wird seitens der Firmenleitung nicht bestritten. Am liebsten möchte man gar nicht drüber reden. Dann aber doch, damit nicht alles zerredet und hochgepuscht wird.
Vom Hirschaider Bauamtsleiter Stefan Endres erfuhr der “Bamberger Zwiebeltreter”, dass im Zuge des Planungsverfahrens und der Baugenehmigungen festgestellt worden ist, dass es Lücken in den Betriebserlaubnissen der Brauerei Kraus gibt. Brauerei-Tochter Messner räumt ein, dass für den Nebenraum “Schützenhaus” bislang nur eine Gestattung bis 22 Uhr vorliegt. Dieses Problem lasse sich aber lösen, ist sie überzeugt, weil “alle Beteiligten auf unserer Seite” seien. Man hoffe, dass alles ein gutes Ende nehme.
Das erwartet auch die Gemeinde, denn das bislang zum Teil gewerblich genutzte Privatgrundstück neben der Brauerei bietet die einzige zentrale und angemessene Fläche, um für die älteren Mitbürger ein zeitgemäßes Seniorenwohn- und Pflegeheim zu errichten. Dafür ist inzwischen auch der Bebauungsplan genehmigt und man wartet jetzt noch auf Baupläne und den Abschluss eines städtebaulichen Vertrags mit dem Bauherrn und den künftigen Betreibern. Einen besseren Platz für ein Seniorenheim mit Räumen für betreutes Wohnen als in der Nähe von Kirche, Rat- und Brauhaus kann man sich in Hirschaid kaum vorstellen.
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