Strullendorf. Beim Neujahrsempfang der Gemeinde richtete Bürgermeister Wolfgang Desel den Blick auf die Erfolge des letzten Jahres und auf die Projekte, die in nächster Zeit zu bewältigen sind. Desel kam zu dem Ergebnis: “Unsere Gemeinde ist und wird noch attraktiver, für Mensch und Tier.” Das gehe so weit, dass für das geplante Wohngebiet an der Hauptsmoorstraße sogar die Haselmaus umgesiedelt worden ist, um ihr ein neues Heim zu geben. Der Bürgermeister wusste vielen Dank zu sagen, die sich um das Wohl der Gemeinde kümmern.
Der Biotopschutz mache sich bezahlt, erklärte Desel und schränkte ein: “Nicht für die, die hinein fahren und verwarnt werden.” Immerhin gab es über 700 Verwarnungen im alten Jahr. Er dankte ausdrücklich den Mitstreitern von Naturschutzwacht und Landesbund für Vogelschutz sowie den anwesenden ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Die Herausforderungen und Mehrarbeiten bedürften auch eines Miteinanders mit den gemeindlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Ihnen allen sagte Desel herzlichen Dank.
Mit Unterstützung von Grundbesitzern, Gemeinderäten, Zuschussgebern und Parlamentariern wurde viel erreicht in Strullendorf. Desel erwähnte u. a. das Gerätehaus für die Feuerwehren Amlingstadt-Wernsdorf. Ferner nannte er die Verkehrsverbesserungen für Geisfeld, wo die Ortsdurchfahrt für gesamt 1,6 Mio. Euro noch schick gemacht wird. Daran knüpfte er die Bitte, die örtlichen Geschäfte zu frequentieren, um die Dorfgemeinschaft zu erhalten. Abgeschlossen sei die Renaturierung des Geisfelder Bachs mit einem Hochwasserschutz in Roßdorf. Ferner ging es um die Sicherung der Trinkwasserversorgung unter anderem mit dem bereits fertiggestellten Hochbehälter in Zeegendorf für 1,4 Mio. Euro und dem noch im Bau befindlichen Hochbehälter in Wernsdorf sowie mit neuen Leitungen nach Roßdorf, Geisfeld und Leesten für 2,5 Millionen Euro.
Viel verspricht sich Desel von den Nutzungsmöglichkeiten des von der Gemeinde erworbenen Lammbräu-Komplexes zur Pflege der Wirtshauskultur und als Treff für jedermann. In Eigeninitiative strebe die Gemeinde die Barrierefreiheit am Bahnhaltepunkt an, zunächst auf eigene Kosten. Dank gemeinsamer Intervention mit MdB Thomas Silberhorn und MdL Holger Dremel gebe es nun doch einen Zuschuss für eine “unserer Ansicht nach selbstverständliche Maßnahme.”
Millionen seien über der Erde verbaut werden, berichtete Desel, aber auch unter der Erde würden Millionen Euro vergraben. Zum Beispiel für einen Kanal, sieben Meter unter der Erde, 300 Meter lang, ein Rohr mit einem Durchmesser von 1,60 Meter: “Der Eintritt kostet 1,5 Mio. Euro.” Eine nötige Investition in die Abwasserreinigung.
In seinem Ausblick auf die diesjährigen Jubiläums- und Festveranstaltungen lud Bürgermeister Desel die Strullendorfer herzlich ein, durch ihre Teilnahme den Gemeinsinn zu stärken. Bei der Gelegenheit würdigte das Gemeindeoberhaupt die Ehrenamtlichen, die geholfen hätten, geflüchteten Menschen in Strullendorf beizustehen. Desel: “Wir sind und bleiben eine offene Gesellschaft im positiv nachhaltigen Rahmen, wir sind, bleiben und werden noch attraktiver als Gemeinde!”
Einen breiten Raum bei dem vom Schützenverein Hubertus Strullendorf, vom Symphonischen Blasorchester Zeegenbachtal unter der Leitung von Michael Saffer, von der Nachwuchsgruppe Kulturbanausen und von einer Abordnung der Musikschule festlich umrahmten Neujahrsempfang nahm die Ehrung von erfolgreichen Sportlern und verdienten Mitbürgern ein.
So rief Bertram Wagner an Stelle des Bürgermeister den Eissportler Felix Strohmeier, den Kegler Carsten Ostmann, die Geräteturnerinnen Miriam Krebs und Lia-Nomie Güntsch, Andy Meth vom SKK, den “Fußballhelden” Lorenz Schneider und den Funktionär Alfred Bergmann auf die Bühne. Aber auch einige Mannschaften Strullendorfer Vereine sind Meister ihrer Verbandsrunden geworden: zwei Damen-Turnriegen des TV, die JSG Zeegenbachtal E1 sowie die Spielgemeinschaft mit Strullendorf U 13, die aufgestiegene SKK Strullendorf 2 sowie drei Meister-Mannschaften und 14 Gaumeister des Schützenvereins Hubertus. Der RMV Concordia Strullendorf hat wieder einige Bergmeister hervorgebracht: Luis Gilch, Christian Winter, Simon van den Höörel und Thomas Lauterbach.
Als einen Strullendorfer, “der die Welt erobert hat, zumindest die Basketballwelt” ehrte Bürgermeister Desel “in Anerkennung seiner herausragenden Erfolge rund um den Sport und für sein “positiv auffallendes Engagement in der Öffentlichkeitsarbeit für
seine Gemeinde Strullendorf” den Sportler und nebenberuflichen Journalisten Bertram Wagner. Der pensionierte Gymnasiallehrer hat 2022 das Viertelfinale der Ü-60-Europameisterschaft erreicht, nachdem er schon als Schüler mit der Bayernauswahl Deutscher Meister geworden war: Bertram Wagner, ein Vorzeige-Strullendorfer.
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