Das “Alpenglühen” können den Sommer über alle Gartenfreunde genießen

Von Patin Melanie Huml mit Sekt begossen: die neue farbenprächtige Begonie "Pflanze des Jahres"

22.04.2023
Spaß mit “Alpenglühen”: Taufpatin Melanie Huml mit Dirndlträgerinnen bei der Pflanzentaufe in Pettstadt.
Foto: Werner Baier
von Werner Baier

Pettstadt. Alpenglühen von der Rauhen Ebrach aus betrachten? Was über 250 Kilometer Luftlinie hinweg wohl nicht funktioniert, können sich ab sofort alle Pflanzenfreunde für Balkon oder Terrasse beim Gärtner ihrer Wahl für rund vier Euro die Pflanze abholen: Die Petunien-Neuheit in den auffallenden Gelb-, Rot- und Orange-Tönen wurde am Samstagnachmittag von der Bayerischen Staatsministerin für Europa- und auswärtige Angelegenheiten, Melanie Huml, offiziell auf den Namen “Alpenglühen” getauft. Anlass war der bayernweite “Tag der offenen Gärtnerei”. Die Almhütte der Gärtnerei Reichert lieferte dazu die Kulisse, vom Giebel grüßte ein malerisches Hirschgeweih, während die Politikerin ein Glas Sekt in die Pflanzschale goss: ein alter Brauch der Pflanzen- und Blumenzüchter zum Verkaufsstart einer Neuheit.

Die neue Begonie “Alpenglühen” im vollen Sonnenlicht: Eine Augenweide!

Die Taufpatin, die im festlichen schwarzen Hosenanzug mit pinker Stola in Aktion trat, kennt natürlich das beschauliche Farbenspiel schneebedeckter Berge bei tiefstehender Sonne: Die Alpen scheinen dann zu glühen. Und geglüht haben angeblich auch die Köpfe der Jury des Bayerischen Gärtnerei-Verbandes, die sich vor  geraumer Zeit die Wahl zur “Planze des Jahres 2023” treffen musste und sich auf “Alpenglühen” verständigte. Der Geschäftsführer des Verbandes, Jörg Freimuth, gestand, dass die Eingebung durchaus mit bewusstseinserweiterndem Alkoholgenuss in Verbindung gebracht werden kann, aber in Anbetracht der Blütenpracht in den Farben der untergehenden Sonne kam man zu dem Ergebnis: Das passt.

Und der Staatsministerin Melanie Huml gefällt die Namensgebung auch. So konnte sie guten Gewissens allen Gartenfreunden nur raten, sich an dieser “Pflanze des Jahres” mit ihrem beeindruckenden Farbspiel zu erfreuen. Angesichts dessen könne man auf dem Balkon so richtig Entspannung finden. Ob die Petunie auch von Hummeln besucht wird? Der Gärtnerei-Verband empfiehlt als Pflanzenpartner den blauen Ziersalbei “Frecher Michel”, die zweifarbige Fächerblume “Himmlisches Duo” oder den orangeroten Zweizahn “Willis Bienenparty”, da sie für Bienen und Wildbienen willkommene Anlaufstellen seien. Das aus einer Kreuzung von Petunien mit Zauberglöckchen entstandene “Alpenglühen” zeichne sich durch besonders ausdauernde und regenfeste Blüten aus, versichern die Züchter. Die Sorte sei daher pflegeleicht und robust. Angeblich soll man sich die Zeit des Blütenausputzens sparen können. Dank ihrer kräftigen und unempfindlichen Wurzeln entwickle die Petunie “Alpenglühen” in jedem Blumenkasten oder in der Ampel nach kurzer Zeit eine üppige Blütenpracht.

Dass die Gärtner nach der Pandemie und dem Kriegsschock der allgemeinen Käuferschaft im vorigen Jahr wieder Licht zu sehen bekommen, dieser Hoffnung gab Gärtnermeister Michael Reichert Ausdruck. Er wünscht sich aber weiterhin ein offenes Ohr der Politiker, wenn es um die Sorgen und Nöte der Branche geht. Immerhin, und darauf machte Verbandsgeschäftsführer Freimuth aufmerksam, werde auch zur Pflanzenzucht Energie benötigt und die sei empfindlich teuer geworden. Landrat Johann Kalb würdigte in einem Grußwort das Engagement der Gartenbaubetriebe und ermunterte alle Pflanzenfreunde, ihren Beitrag zu leisten, dass der Landkreis weiterhin blüht und gedeiht.

Gemüseneuheit: “Struwwel” und “Peter”

Kauffrau Anne Rudel freut sich auf die neuen Gemüsepflanzen “Struwwel” und “Peter” für ihr Angebot.

Es wurde im übrigen noch das “Bayerische Gemüse des Jahres 2023”  getauft und zwar auf den putzigen Namen “Struwwel” und “Peter”. Dabei handelt es sich sich um zwei besonders robuste und gesunde Schnittsalatmischungen für Balkon, Terrasse oder auch zum Auspflanzen ins Hochbeet. Da sie wie zwei freche Wuschelköpfe aussehen, tragen diese Pflanzenmischungen ihre Namen ganz zu Recht. “Struwwel” ist eine bunte Asia-Mischung, die sich auch als würzige Zutat zu gemischten Salaten oder als Belag auf einem Frischkäsebrot eignet. “Peter” dagegen ist eine milde Babyleaf-Mischung und die perfekte Grundlage für jeden Blattsalat. Wer von den beiden die Blätter abzupft und die Pflanzenmitte dabei stehen lässt, wird sich längere Zeit an diesen Gewächsen erfreuen können. Aber wer sich einmal satt essen möchte, kauft sich besser einen Kopf Salat, der ist nämlich billiger – vor allem schon als Pflanze. Für “Struwwel” und “Peter” rufen die Gärtner 3,50 Euro pro Pflanztöpfchen auf, passend zum schicken “urban gardening”.

Gärtnermeister Michael Reichert (rechts)  hieß zur Pflanzentaufe illustre Gäste willkommen.
“Struwwel” und “Peter” – die zwei “Gemüse des Jahres” – stießen auf Sympathie der Festgäste.
Endlich konnte mal wieder ein musikalischer Frühschoppen mit Weißwurst-Brotzeit gefeiert werden.
Staatsministerin Melanie Huml als Blumenmädchen strahlt mit ihrem Täufling um die Wette.
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