Der Ortsteil Sassanfahrt soll einen neuen Kindergarten erhalten

Hirschaids nächstes 10-Millionen-Projekt bahnt sich an

4.12.2022
Ein hakenförmiger Neubau soll in Sassanfahrt für einen neuen Kindergarten entstehen. Der jetzige Bolzplatz nahe der Schule wird damit überbaut.
Foto: Architekt Paptistella
von Werner Baier

Hirschaid. Ein Millionen-Projekt kommt in Hirschaid selten allein: In seiner November-Sitzung billigte der Marktgemeinderat neben der Sanierung des Hallenbads (Bericht an anderer Stelle) auch den Planungsentwurf für einen Kindergartenbau in Sassanfahrt. Die Kosten werden auf knapp zehn Millionen Euro geschätzt, ein Staatszuschuss ist gewiss.

955 Quadratmeter für 125 Kinder

Stefan Schröder vom Architekturbüro Paptistella stellte einen Plan für ein mehrgliedriges, hakenförmiges Gebäude auf dem heutigen Bolzplatz im Anschluss an das Schulgrundstück vor. Auf einer Fläche von 955 Quadratmetern soll die künftige Kita sowohl Krippen- als auch Kindergartenplätze für 125 Kinder aus Sassanfahrt und Umgebung bieten. Die bereits mit der Bezirksregierung und dem Landratsamt abgestimmten Pläne sehen zur Verkehrsanbindung noch zwei Varianten vor: eine Wendeplatte zwischen Kita und Schule oder einen Ringverkehr um den Bolzplatz. Darüber gehen die Geister noch auseinander.

Ersatz für den Bolzplatz nötig

Es wurde auch sofort die Frage nach einem Ersatz des jetzigen Bolzplatzes aufgeworfen. Architekt Schröder geht davon aus, dass nach dem Genehmigungs- und Ausschreibungsverfahren in gut einem Jahr mit dem Bau begonnen werden könne. Der Marktgemeinderat billigte das Konzept einstimmig und beauftragte die Verwaltung zur Beantragung des Zuschusses. Die Architektur- und Bauleistungen werden 2023 europaweit ausgeschrieben.

Kein Stromlieferangebot

Was jahrelang zu günstigen Lieferverträgen verhalf, funktioniert nicht mehr: Der Gemeinde übergreifende Strombezug nach einer weitflächigen Ausschreibung erbrachte diesmal nicht ein einziges Angebot. Damit aber die Straßen Hirschaids weiterhin beleuchtet werden und die kommunalen Heizstromabnahmestellen die erforderliche Energie bekommen, wurde Bürgermeister Klaus Homann berechtigt, ohne weiteres einen Stromliefervertrag für das Jahr abzuschließen – wenn er denn einen halbwegs akzeptablen Preis angeboten erhält. Für die Jahre 2024 bis 2026 soll wieder eine Bündelausschreibung angestrebt werden.

Genug von Solarfeldern?

Weitere Freiflächenphotovoltaikanlagen will der Marktgemeinderat momentan nicht genehmigen. Einstimmig oder mit großer Mehrheit lehnte er Anträge für neue Solarfelder bei Friesen, Seigendorf/Buttenheim (nahe dem alten Judenfriedhof) sowie bei Seigendorf östlich der A73, bei Großbuchfeld sowie westlich der Bahnlinie ab.

Standorte für Windräder gesucht

Auf die Dezembersitzung vertagt wurde die Beschlussfassung über die Ausweisung von Vorrangflächen für neue Windräder. Denkbar wären Standorte auf der Friesener Warte, auf dem Mainberg bei Röbersdorf (weitgehend Rechtlerwald) oder im Staatswald bei Rothensand. Vor einer Festlegung auf Vorranggebiete will sich der Marktgemeinderat nochmals Rat von einem Klimabeauftragten einholen. Die Kommunen sind gehalten, ihren Beitrag zur Erreichung des Flächenziels der Bundesregierung zu leisten.

Autobahnausbau hat Nebenwirkungen

Die Fahrbahnverbreiterung der Autobahn A73, die Erneuerung des Oberbaus und die Neuordnung der Streckenentwässerung zwischen Forchheim und Bamberg, all dies hat auch auf Hirschaid Auswirkungen. Und dagegen verwahrt sich die Marktgemeinde entschieden, so etwa gegen die Errichtung eines Erdwalls auf einer Gewerbe-Ansiedlungsfläche. Außerdem verlangt Hirschaid die Versicherung, dass die Entwässerungssituation im Gemeindegebiet nicht verschlechtert wird. Auch dürfen kommunale Ver- und Entsorgungsleitungen nicht beeinträchtigt werden. Schließlich wird gefordert, dass alle von der Baumaßnahme betroffenen Wege und Straßen auf Kosten der Autobahndirektion beweisgesichert und gegebenenfalls instandgesetzt werden.

Konflikt programmiert

Der von Landschaftsarchitekt Jörg Meier (Büro Höhnen & Partner) begleitete Bebauungs- und Grünordnungsplan “Seniorenzentrum an der Luitpoldstraße” wurde in eine neue Runde der öffentlichen Auslegung geschickt. Es gibt hartnäckige Vorbehalte seitens der Brauerei Kraus gegen das Vorhaben, die ausgerechnet den Senioren- und Behindertenbeauftragten des Marktgemeinderates, Dr. Josef Haas (SPD) in seiner Skepsis bestärkten: Brauerei und Seniorenwohnanlage passen nicht nebeneinander.  Der Marktgemeinderat hält jedoch “unverbesserlich” (so Haas) an seinem Konzept fest. Neu gestartet wird ein Bebauungsplanverfahren für ein einzelnes Grundstück im Bereich “Breitwiesen I”. Demnächst soll darauf ein Mehrfamilienhaus errichtet werden, doch könnte die Fläche auch für eine spätere Erschließungsstraße mit Abzweigung von der Bamberger Straße benötigt werden. Diese Idee war schon mal in einem früheren Bebauungsplan enthalten. Nun wird nach der besten Lösung geforschte.

 

 

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