Des Hobbygärtners Freude an der ersten Ernte im neuen Jahr

Rapunzel und Rucola aus dem kalten Gewächshaus frisch auf den Tisch

8.01.2023
Eine Schüssel voll Feldsalat und Rucola mitten im Winter im eigenen Garten ernten: Das ist keine Hexerei.
Foto: Werner Baier
von Werner Baier

Bamberg-Land. In der ersten Januarwoche in den Garten gehen und mit einer Schüssel voll Feldsalat (Rapunzel) plus einigen Zweigen Rucola zurück in die Küche: Das geht, wenn man rechtzeitig den Samen im Gewächshaus ausgestreut und leicht eingeharkt hat. Ich mache das in der Regel gegen Ende der Tomatenernte, wenn an der unteren Hälfte der Tomatenstöcke schon keine Blätter und Früchte mehr sind. Dann ist Platz und Licht für die Sämlinge. Erfreulich, dass selbst die knackig kalten Dezember-Nächte diesen Kulturen nicht geschadet haben. Sie haben eine kurze Pause eingelegt und mit den zurückgekehrten Plustemperaturen ihr Wachstum wieder fortgesetzt.

Warte nur, Löwenzahn!

Gelegentlich wässern muss der Gärtner halt den vor Niederschlägen geschützten Lebensraum der Pflanzen. So wuchsen die robusten Salate mit ihrem hohen Gehalt an Eisen, Folsäure und Vitamin C langsam, aber beharrlich weiter. Und nun können sie im kalten, also nicht beheizten Gewächshaus geerntet werden. Zugegeben: Auch das “Unkraut” kommt so über den Winter, aber der schon 20 Zentimeter lange Löwenzahn findet sich auch bald in einem Salat wieder…

Nicht alle unsere Gemüsepflanzen überstehen den Winter im Gewächshaus. Einer meiner Nachbarn hat es diesmal mit Endiviensalat probiert. Der hat die eisigen Frostnächte im Dezember leider nicht überstanden.

Bodenproben lohnen sich

Gartenspezialisten raten übrigens, den Ruhemonat Januar für die Planung des Gartenjahres zu nutzen: Was soll verändert werden, welche Fruchtreihenfolge soll eingehalten werden, welche Geräte bedürfen der Pflege oder müssen doch mal ersetzt werden? Außerdem empfiehlt es sich mal wieder Bodenproben auf ihren Nährstoffgehalt untersuchen zu lassen, um etwaigen Mangel an Nährstoffen zu erkennen und gezielt zu düngen. Eine Suche im Internet mit dem Stichwort Bodenproben ergibt eine Vielzahl von Kontaktmöglichkeiten. Auch die in unserem Raum vertretenen Agrar-Unternehmen stehen dafür als Partner gerne zur Verfügung.

Verlängerung für den Christbaum

Und nicht vergessen: Immergrüne Gehölze benötigen bei längerer Trockenheit auch im Winter Nachschub aus der Gießkanne. Bei Temperaturen über plus 2 Grad kann zum Monatsende hin mit dem Rückschnitt von Laubbäumen und Wildobst wie Schlehe oder Holunder begonnen werden.

Übrigens kann der ausrangierte Weihnachtsbaum dem Gärtner noch einen guten Dienst als Schattenspender für immergrüne Stauden leisten. Aufgelegte Zweige des Christbaums spenden bei stärker werdender Wintersonne Schatten und beugen der Gefahr des Austrocknens durch Frost vor.

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