In einer Ansprache verkündete Starke den beruflichen Wechsel von Patricia Alberth und lobte ihre Kompetenzen und Qualitäten. Alberth selbst blickte zufrieden auf ihre erfolgreiche Tätigkeit für das Zentrum Welterbe Bamberg zurück und betonte die Wichtigkeit ihres Teams für die Umsetzung der Projekte. Die Leitung des Zentrums Welterbe Bamberg wird nun kommissarisch von Diana Büttner übernommen.
Was sie mitnimmt aus Bamberg und welche Empfehlungen sie noch für die Stadt hat – das verrät Patricia Albert im Interview.
Wenn Sie Bamberg mit anderen Welterbestätten vergleichen: Was ist das Besondere an Bambergs Altstadt?
Das Besondere ist jeweils der so genannte außergewöhnliche universelle Wert der Welterbestätte – im Fall von Bamberg also der mittelalterliche Stadtgrundriss und die sehr gut erhaltene Architektur, vor allem aus dem Mittelalter und dem Barock.
Besonders ist auch das Verhältnis der Bambergerinnen und Bamberger zu ihrem Welterbe, oder? Wie würden Sie es beschreiben?
Die Bambergerinnen und Bamberger sind sehr mit der Stadt verbunden. Ihre eigene Geschichte ist mit der der Stadt verwoben. Dementsprechend setzen sie sich für Bamberg ein. Das ist nicht selbstverständlich. Darum beneiden uns viele.
Was muss getan werden, damit die Altstadt von Bamberg auch noch in 200 Jahren Bestand hat?
Finger weg von windigen Investoren.
Was raten Sie insbesondere der Stadtspitze im Umgang mit dem Welterbe?
Die Stadtspitze weiß, dass der Welterbe-Status Bamberg den Rücken stärkt, um die langfristigen Interessen der Stadt zu wahren. Wichtig ist, dass weiterhin genügend Menschen im Handwerk ausgebildet werden, um das Welterbe zu erhalten.
Wie kann die Jugend für den ollen Heinrich und sein Erbe begeistert werden?
Die Werte, für die Heinrich und Kunigunde stehen, haben heute noch Relevanz: ihre Zuneigung zueinander, ihr zukunftsgerichtetes Handeln, ihr Denken über Landesgrenzen hinweg.
Anlässlich des Karnevals in Venedig ist von einem Ausverkauf der Lagunenstadt die Rede. Sehen Sie ähnliche Tendenzen in Bamberg?
Bambergs kulturelles Erbe ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Von Zuständen wie in Venedig ist Bamberg zum Glück weit entfernt. Bambergs Infrastruktur orientiert sich in erster Linie an den Bedürfnissen der lokalen Bevölkerung. Den Kurs des Tourismus & Kongress Service, Bambergs Profil als Kulturdestination zu schärfen, unterstütze ich: Klasse statt Masse!
Welchen Rat geben Sie ihrer Nachfolgerin bzw. ihrem Nachfolger mit auf den Weg?
Das Welterbe hat in Bamberg viele engagierte Mitstreiterinnen und Mitstreiter, die es einzubinden gilt.
Sie werden Geschäftsführerin der Staatlichen Schlösser und Gärten in Baden-Württemberg, eine Einrichtung mit 221 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Haben Sie Respekt vor der Aufgabe?
Klar habe ich Respekt vor der Geschäftsführung der Staatlichen Schlösser und Gärten in Baden-Württemberg. Gleichzeitig fühle ich mich gut gerüstet. Wie nutze ich die zunehmende Digitalisierung für historische Orte? Wie begeistere ich junge Menschen für ihr kulturelles Erbe? Wie federe ich die Folgen des Klimawandels für Gebäude und Gärten ab? Wie schmiede ich Allianzen, um gemeinsam mehr zu erreichen? Diese Fragen sind gewohntes Terrain für mich.
Was werden Sie vermissen?
Bamberg mit allem, was dazu gehört, und meine wöchentliche Ration Gemüse aus der Gärtnerstadt.
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