Bamberg. Die Bamberger Karstadt-Filiale befindet sich nicht auf der Liste der 52 Kaufhäuser des Konzerns, die in den nächsten Monaten geschlossen werden müssen. Von der Schließung werden nach ersten Informationen der Internet-Plattform “Business Insider” allerdings die Standorte Coburg, Erlangen, Nürnberg, Nürnberg-Langwasser Schweinfurt und Bayreuth betroffen sein.
Der Filial-Geschäftsführer des Bamberger Karstadt-Kaufhauses, Mathias Baluses, äußerte sich “sehr glücklich über die Nachricht aus der Konzernleitung”. Wie er dem “Bamberger Zwiebeltreter” mitteilte, bedanke er sich “auch im Namen meines Teams für den großen Zuspruch in den vergangenen Wochen”. Er sei in Form einer Videokonferenz von der Geschäftsleitung informiert worden, dass unter anderem der Standort Bamberg im Galeria-Portfolio verbleibe und dementsprechend fortgeführt werden solle.
In einer ersten Reaktion auf die gegen 14.30 Uhr verbreitete Information freut sich Oberbürgermeister Andreas Starke: „Das sind beste Nachrichten für die Bamberger Innenstadt, in der es viele kleine und mittelgroße Läden gibt, die gemeinsam eine erhebliche Anziehungskraft auf Besucher von nah und fern ausüben. Ein großes Kaufhaus verstärkt jedoch diese Attraktivität noch und stellt ein maßgebliches Argument gegen Angebote auf der Grünen Wiese dar. Karstadt ist die Kirsche auf der Sahnetorte unserer Innenstadt. Es hat sich gelohnt, dass sich der Geschäftsführer vor Ort, der Betriebsrat und die Kommunalpolitik gemeinsam für „Karstadt Bamberg“ stark gemacht haben. Auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fällt mir ein Stein vom Herzen, weil es natürlich Existenzängste gab.“
Auch der Geschäftsführer des Stadtmarketing e. V., Klaus Stieringer, äußerte sich glücklich über die Entscheidung: “Eine gute Nachrichte für die Mitarbeiter und den Einzelhandelsstandort Bamberg Innenstadt”. Stieringer vermutet, dass die Schließung der Kaufhäuser in Coburg, Erlangen, Schweinfurt und Bayreuth “ernsthafte Konsequenzen” für deren Zentren haben wird. Karstadt sei gewissermaßen das “Herz der Bamberger Innenstadt”. Ein wichtiger Frequenzbringer und Arbeitgeber, gibt Stieringer zu bedenken.
Die Belegschaft des Bamberger Kaufhauses wusste gegen 15.30 Uhr nur, dass 52 Häuser des Konzerns geschlossen werden müssen. Über 4000 Stellen sollen gestrichen werden.
Wie hinlänglich bekannt, hatte Galeria Karstadt Kaufhof Ende Oktober zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren Rettung in einem Schutzschirm-Insolvenzverfahren suchen müssen. Als Gründe für die kritische Lage des Konzerns wurden damals in einem Mitarbeiterbrief die explodierenden Energiepreise und die Konsumflaute in Deutschland genannt. Es wurde allgemein erwartet, dass eine Sanierung mit erheblichen Einschnitten in das Filialnetz und mit einem deutlichen Stellenabbau verbunden sein würde.
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