Pettstadt Die Gemeinde im Ebrachgrund hat nur gut 2000 Einwohner, aber sie stemmt gerade einige Millionenprojekte zur Verbesserung ihrer Infrastruktur. Das Budget wird hoch belastet, die Verwaltung aufs Äußerste angestrengt.
Auf der Zielgeraden befindet sich der Neubau des Feuerwehrgerätehauses an der Ohmstraße. Für die erheblichen Baufortschritte dankte Bürgermeister Jochen Hack in der Oktobersitzung des Gemeinderats vor allem den Mitarbeitern des Bauhofes, die unter anderem bei der Befestigung der Park- und Stellflächen durch Eigenleistung viel Geld sparen helfen. Die Außenanlagen seien zu 95 Prozent fertig, berichtete BNL-Gemeinderat Andreas Rebhan.
Hack informierte, dass das Projekt auch finanziell nur wenig Sorgen macht, da das in Fertigteil-Bauweise erstellte Gebäude zu einem Festpreis erworben wurde. Beim Innenausbau, auch für Heizung und Sanitär, wird die Gemeinde aber auch so manche Preissteigerung hinnehmen müssen. Einige überraschende Mehrkosten entstanden freilich auch, zum Beispiel 30000 Euro für die Deponierung von Asphaltresten, die seit langem im Baugrund vergraben waren. Weitere 32000 Euro müssen für eine Versiegelung der Bodenplatte zusätzlich ausgegeben werden. Gemeinderat Andi Rebhan, gleichzeitig Gemeindearbeiter, schätzt, dass noch etwa 1000 Stunden Arbeit bis zur Fertigstellung anfallen werden. Im Haushaltsplan sind für das Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Pettstadt 1,115 Millionen Euro vorgesehen. Eine Überschreitung des Kostenrahmens zeichnet sich ab.
Noch im Herbst soll mit dem Bau des Kinderhauses auf dem nördlichen Teil des Schulgrundstückes begonnen werden. Bei diesem Projekt rechnet der Bürgermeister mit rund 30 Prozent Mehrkosten gegenüber der Ausschreibung, die in den Jahren 2020 und 2021 erfolgte. Nun bliebe nur, nach Einsparpotenzialen zu suchen. Einig ist sich der Gemeinderat, auf das Dach des Kinderhauses eine Photovoltaikanlage zum Preis von rund 134000 Euro montieren zu lassen. Binnen 15 Jahren soll sie sich bezahlt machen.
Den Beginn der Generalsanierung des Schulhauses kündigte Bürgermeister Hack für Januar 2023 an. Das Projekt soll dann zügig verwirklicht werden.
Bis Ende April 2023, wenn es die Radwanderer wieder in den Steigerwald zieht, soll die neue Brücke über die Rauhe Ebrach fertiggestellt sein. Die marode alte Brücke nahe dem Schrauderskeller wird bereits im November abgerissen, der Übergang danach für Monate gesperrt. Die Radler werden vorübergehend auf der Kreisstraße fahren müssen, zumal auch die Fahrbahnüberquerung komplett neu gestaltet werden wird. Die neue Ebrachbrücke wird in Anlehnung an die Bahnbrücke nahe der Pettstadter Fähre in Stahlfachwerk ausgeführt: ein echter Hingucker! Die 75-prozentige Förderung des Projekts bleibt trotz der zu erwartenden Kostensteigerung gleich, versicherte der Bürgermeister. Pettstadt selbst wird für das Bauwerk über 300000 Euro aufbringen müssen.
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