Frensdorf. Nach nur elf Monaten Bauzeit wurde am künftigen Seniorenzentrum Richtfest gefeiert. Auch wenn es kein Richtfest im eigentlichen Sinn war: Das Gebäude, nachhaltig und ökologisch geplant vom Architekturbüro Christoph Gatz aus Bamberg, hat keinen Dachstuhl, sondern ein Flachdach aus Beton und Blech.
Trotzdem stand am Freitagnachmittag der kleine Richtbaum mit bunten Bändern geschmückt auf dem Dach des Gebäudes. Nick Schmitt vom Bauunternehmen Raab in Ebensfeld hielt den Richtspruch. Die Firma hat das Gebäude neben dem Naturbadesee in Frensdorf gebaut, ebenso das benachbarte „Servicewohnen“, das bereits fertiggestellt ist.
Das Seniorenzentrum trägt den Namen „Dietrich Bonhoeffer“ und besteht aus vier zusammenhängenden Pavillons. Drei von ihnen sind für die stationäre Pflege gedacht. Sie bieten 60 Bewohnern Platz. Der vierte Pavillon ist für die Tagespflege vorgesehen und für 22 Plätze ausgelegt.
Bürgermeister Jakobus Kötzner erläuterte beim Festakt, dass sich laut dem seniorenpolitischen Gesamtkonzept des Landkreises die Zahl der über 65-Jährigen in der Gemeinde Frensdorf bis 2033 verdoppeln wird. Mit dem Bau der Anlage reagiere die Gemeinde auf diese Entwicklung.
Die Diakonie Forchheim-Bamberg wird das Seniorenzentrum betreiben. Wolfgang Streit und Christine Aßhoff, beide Abteilungsleiter für stationäre bzw. teilstationäre und ambulante Altenhilfe bei der Diakonie, erläuterten das Konzept. Auf 5300 Quadratmetern soll ein Ort der Begegnung entstehen. Ein integriertes Café werde nicht nur für Bewohner, sondern auch für andere Gäste wie auch den Besuchern des Badesees offenstehen. Mit gemeinsamen Veranstaltungen zwischen dem Servicewohnen auf dem Nachbargrundstück, der Tagespflege und der stationären Einrichtung will sich das Seniorenzentrum für die Dorfgemeinschaft öffnen und Generationen vereinen.
In dem neuen Seniorenheim wird es nur Einzelzimmer geben, wie Einrichtungsleiter Manuel Hofmann ausführte. Das Haus wurde nach dem sogenannten Hausgemeinschaftsmodell gebaut. Das bedeutet, dass fünf Wohngemeinschaften mit jeweils zwölf Personen entstehen. In jeder Wohngemeinschaft wird es eine eigene Küche geben, in der gemeinsam gekocht werden kann. „Der Bewohner kann mithelfen, wenn er möchte. Er muss es aber nicht“, sagte Hofmann.
Vikarin Michaela Wüst aus der evangelischen Kirchengemeinde Steppach und der katholische Pfarrer Albrecht Müller aus Burgwindheim baten um Gottes Segen für den weiteren Bauverlauf und die Menschen, die darin leben werden.
Die Kosten des Projekts liegen bei 13 Millionen Euro. Die Fertigstellung ist Ende 2023/Anfang 2024 geplant.
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