Hirschaid. Auf 8,5 Millionen Euro summieren sich die Kosten einer Teilsanierung, die das aus den 1970er Jahren stammende Hallenbad „Frankenlagune“ über sich ergehen lassen muss. Architekt Stefan Paptistella ließ den Marktgemeinderat in der Novembersitzung tief in das teilweise marode Gebäude blicken und nannte zusammen mit dem Fachplaner für Haustechnik die Schwachpunkte.
Vor allem durch undichte Stellen in den Schwallrinnen neben den Becken des Hallenbades sei viel Feuchtigkeit in den Baukörper eingedrungen. Es müssten so gut wie alle Böden und deren Fliesenbeläge erneuert werden. Die hohe Luftfeuchtigkeit führte zudem zu Korrosion der Fenster- und Türrahmen. Die Umkleidekabinen sind veraltet, dem Personal fehlt es an Umkleidemöglichkeiten und Sanitärräumen.
Da die Frankenlagune zum Großteil für den Schwimmunterricht der Schulen gebraucht wird, kann die Marktgemeinde mit staatlichen Zuschüssen zu der Sanierung rechnen. Paptistella hatte für den schulisch genutzten Bereich Kosten von 4,9 Millionen Euro ermittelt, worauf eine Förderung in Höhe von etwa 50 Prozent erwartet werden könne. Die Sanierung des 1999/2000 angebauten „Erlebnisbereichs“ kommt laut dem Architekten auf etwa 3,6 Millionen Euro.
Für erforderlich hält Paptistella den Kauf einer sogenannten Schwerenbühne, mit deren Hilfe das Badpersonal Lasten vom Erd- ins Untergeschoss holen kann, zum Beispiel die Chemikalienbehälter. Offen ließ er die Frage, ob die Rutsche für 130000 Euro nur saniert oder durch eine 238000 Euro teure vollisolierte Rutschbahn ersetzt werden soll. Der Rutschenturm selbst müsse komplett erneuert werden.
Auch an der Haustechnik gibt es nach all den Betriebsjahren viel zu verbessern. So verschlingt zum Beispiel der Austausch der Gaskesselanlage fast 500000 Euro und das Blockheizkraftwerk schlägt mit rund 200000 Euro zu Buche. Die Verbesserung der Elektroanlage wird mit 344000 Euro beziffert.
Während Gemeinderat Hans Wichert (WGW) Zweifel an den genannten Beträgen äußerte, fragte Bürgermeister Klaus Homann (CSU), ob man das Sanierungsvorhaben in diversen Losen verwirklichen könne. “Das ganze Bad für längere Zeit schließen: Da wird uns angst und bange!“ meinte der Bürgermeister in Erinnerung an die Betriebssperre während der Corona-Pandemie.
Über das Bauzeitenmanagement wird noch zu beraten sein. Zunächst war es wichtig, dass der Marktgemeinderat auf der Grundlage der Erhebung durch das Architekturbüro Paptistella bei der Bezirksregierung in Bayreuth noch in diesem Jahr den Förderantrag einreicht. Was dann auch beschlossen wurde.
Nach dem wohl positiven Bescheid der Regierung müssen die Planung und später die Bauausführung europaweit ausgeschrieben werden. Die Umsetzung der Sanierungspläne hängt letztlich von der Bereitstellung von Fördermitteln und der finanziellen Belastbarkeit der Marktgemeinde ab. Nebenbei: Ein Ersatzneubau steht nicht zur Debatte. Dafür wären nach Meinung Paptistellas gut 20 Millionen Euro anzusetzen.
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3 Antworten
Hat einen wunderschönen Saunabereich. We’re der auch betroffen?
Hallo, Frank Märzke, in der Sitzung des Marktgemeinderats war nur vom Bad die Rede. Kein Wort über die Saunaanlage.
Nein Frank 😊 bei uns im Saunabereich ist (wie du weißt) alles topp 👍😊