Ja zu Freischankflächen, aber noch keine Lösung für die Untere Brücke

Hohe Ansprüche der Stadt bremsten das Interesse der potenziellen Wirte

26.01.2023
Die Ausschreibung der Freischankfläche auf der Unteren Brücke hat kein Echo gefunden. Offen, wie es heuer weitergeht.
Foto: StPr
von Werner Baier

Bamberg. Aus der Bewirtschaftung der Unteren Brücke wird es erst mal nichts: Auf die Ausschreibung für die Bewirtung der Unteren Brücke ging ein Teilnahmeantrag ein. Da dieser Antrag aber nicht die im Rahmen der Ausschreibung geforderten Unterlagen enthielt, musste er vergaberechtlich ausgeschlossen werden, stellte die Stadtverwaltung fest. Eine mündliche Interessensbekundung wurde nicht mit einer schriftlichen Bewerbung hinterlegt. Da damit keine wertungsfähigen Teilnahmeanträge vorliegen, wurde das Verfahren aufgehoben. In der Stadtverwaltung werden derzeit die Konsequenzen und mögliche Alternativen geprüft. Die Ergebnisse sollen in der März-Vollsitzung des Stadtrats vorgestellt und beraten werden.

Der Grund dürfte für das mangelnde Interesse an der Bewirtschaftung dürfte in den sehr hohen Anforderungen zu sehen sein, die die Stadt an die Vergabe und den Betrieb gestellt hat. Unter anderem musste der Beweis erbracht werden, dass Küche und Schänke in einem der benachbarten Häuser untergebracht werden können. Damit sollte vermieden werden, dass die schöne An- und Aussicht am östlichen Brückenkopf mit Buden und Kiosk verstellt wird. Das ist eine hohe Hürde, sofern nicht das Untergeschoss des Brückenrathauses einbezogen werden kann. Dieser Vorschlag wird immer wieder ins Gespräch gebracht, fand bisher aber auch mit Blick auf die bevorstehende Sanierung des Alten Rathauses kein Gehör.

Die Bewirtung der Unteren Brücke wurde voriges Jahr versuchsweise eingeführt, um die Ausschweifungen junger, alkoholisierter Nachtschwärmer einzudämmen. Was auch weitgehend gelungen ist. Ein “Weiter so” mit einem Provisorium wollten Verwaltung und Rat jedoch unterbinden. Wenn nicht durch eine “möblierte” Verkehrsfläche auf der Brücke: Wer wird dann für mehr Ruhe an der exponierten Stelle sorgen? Da muss man nun alle Hoffnung auf den Ordnungsdienst setzen, den die Stadt im Laufe des Jahres einführt.

Wirte brauchen Unterstützung

Auf der anderen Seite kommt die Stadt den Betreibern von Freischankflächen weit entgegen: Die während der Corona-Pandemie eingeführten Sonderkonditionen sollen in modifizierter Form verlängert werden. Dadurch will die Stadt den nun durch die Inflation und Kundenzurückhaltung erneut betroffenen Wirten helfen, sich über die Zeit zu retten. Allerdings muss die Nutzungsberechtigung jährlich neu beantragt werden und es muss die Sicherheit der Fußgänger gewährleistet sein. Wenn Flächen vor Nachbargrundstücken mitbenutzt werden sollen, müssen die Unterschriften der Hauseigentümer vorgelegt werden. Die Stadtverwaltung wurde beauftragt, zur Märzsitzung eine endgültige Beschlussvorlage auszuarbeiten.

Für den Katzenberg wird eine Sonderregelung angestrebt, weil hier für Anlieger eine bestimmte Anzahl von Parkplätzen freigehalten werden muss. Es gibt darüber inzwischen eine Abstimmung zwischen der Stadt, den Anliegern und dem Bürgerverein.

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