Auslöser für die Debatte war der am 17. Januar erschienene Artikel von Herbert Mackert im Fränkischen Tag. Nach einer Lobeshymne auf einen von insbesondere historischen Schicksalsschlägen nicht unter zu kriegenden Faschingsumzug in der Bamberger Innenstadt, stellte Mackert nun die Frage in den Raum, ob “der schwelende Streit um Zuschüsse an das Stadtmarketing” denn den heurigen Umzug verhindern könne. Doch Geschäftsführer Klaus Stieringer sieht dies anders.
Im FT heißt es, dass der Grund für den kippelnden Faschingsumzug der “schwelende Streit um Zuschüsse von jährlich 70.000 Euro an das Stadtmarketing” seien. Obendrein wird Stadtrat Peter Neller zitiert, der dem Stadtmarketing Verein ein “indiskutables Geschäftsgebaren” vorwirft und nicht verstehen kann, warum Steuerzahler für “defizitäre Events” zur Kasse gebeten würden. Die BAZ hat dies zum Anlass genommen, noch einmal nachzuhaken.
Aus Sicht von Geschäftsführer Klaus Stieringer sieht die Sache also anders aus. Der springende Punkt hierbei: die von Neller und Bambergs unabhängiger Tageszeitung angeführten Punkte der Verteilung finanzieller Mittel liegt laut Stadtmarketing nicht in der Hand des Vereins. Das angeführte Statement auf den Punkt gebracht: “Die Kosten für die Genehmigung, Absperrung und Sicherheit trägt seit 25 Jahren die Stadt als Auftraggeber”, so Stieringer. Gegenüber der BAZ meint er: “Es mag dem CSU Chef Peter Neller nicht gefallen, aber auch die Stadt muss sich an ihre Zusagen halten.” Man sehe sich in der Marketing-Zentrale an der Oberen Königsstraße als Dienstleister, für dessen Tätigkeit man – hier die Stadt – auch zahlen müsse. Die Vermengung von persönlicher Kritik treffe dabei nicht Klaus Stieringer, sondern viele Tausend Kinder und Familien. “Eine erfolgreiche Vereinbarung nach 25 Jahren spontan aufzukündigen ist wahrlich kein kluger Schachzug. Insbesondere wenn man bedenkt, dass die Kosten für den Umzug ausschließlich durch die Stadt selbst anfallen.”
Bleibt zu hoffen, dass das Vertragsverhältnis zwischen Stadt Bamberg und Stadtmarketing transparenter wird als zuvor. Nur so können möglicherweise weitere Kritikpunkte entkräftet werden, um gemeinsam farbenfroh, locker und freudig nach so langer Zeit wieder einen Faschingsumzug durchführen beziehungsweise erleben zu können.
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