Frensdorf. Die Gemeinde Frensdorf möchte noch attraktiver für Touristen werden und plant die Ausweisung von fast 100 Kilometern Wanderwege in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Pettstadt.
Norbert Neundorfer, Zweiter Bürgermeister von Frensdorf, erläutert die geplanten Routen. Der Distelbergweg führt von Obergreuth Richtung Pettstadt bis zum dortigen Keller, der Mainbergweg von Frensdorf bis kurz vor das Regnitztal bei Pettstadt. Die Weiherrunde geht am Naturbadesee los Richtung Sambach und Wingersdorf und ist zehn Kilometer lang. Ebenfalls rund zehn Kilometer läuft man auf dem Kapellenweg, der von Vorra bis Birkach und durch den Birkacher Wald führt. Außerdem sind „Zubringer“, also Wanderwege, die zu den genannten Routen führen, aus Richtung Schlüsselau, Herrnsdorf und Reundorf im Gespräch.
Im Herbst sollen die entsprechenden Wegweiser aufgestellt werden. Zusammen mit der Gemeinde Pettstadt und weiteren Gruppen und Verbänden haben Workshops für den „sanften Naturtourismus“ stattgefunden. Das gemeinsame Tourismuskonzept, zu dem auch Pilgerwege gehören, soll demnächst vorgestellt und heuer noch abgeschlossen werden.
Um einzukehren, stehen Touristen mehrere Gasthäuser in Frensdorf und den zugehörenden Ortschaften zur Verfügung. Geschlossen ist derzeit die Museumsgaststätte in Frensdorf, die sich neben dem Bauernmuseum befindet. Im Oktober hat der letzte Pächter – es war der vierte seit der Eröffnung durch den Landkreis Bamberg im Jahr 2009 – aufgehört. Jetzt wird ein Nachfolger gesucht.
Nun gibt es Stimmen, die behaupten, die Gaststätte sei mit ihren 60 Sitzplätzen zu klein, als dass sich ein Wirt davon ernähren könnte. Renate Kühhorn ist die Fachbereichsleiterin Kultur und Sport am Landratsamt Bamberg und zuständig für die Museumsgaststätte. Sie sagt: „Es waren persönliche Gründe, weshalb Pächter aufgehört haben, oder eben der Personalmangel, der ja allgemein in der Gastronomie herrscht.“ In den Sommermonaten stünden draußen weitere 90 Sitzplätze zur Verfügung, und außerdem könne der Saal genutzt werden, erläutert sie. Gerade für Hochzeiten, Erstkommunion oder größere Geburtstagsfeiern biete sich der an und es hätten auch schon öfter entsprechende Feiern im Saal stattgefunden.
Den früheren Tanzsaal nutzt bzw. vermietet weiterhin der Landkreis Bamberg für 200 Euro pro Tag, bei weniger als sechs Stunden für 100 Euro. Der Landkreis nutzt ihn auch selbst, etwa für Vorträge und Tagungen. Der Saal bietet Platz für rund 140 Besucher. Der Gaststättenpächter könnte ebenso – auch kurzfristig – auf ihn zugreifen, sofern er frei sei.
Gerade die Kombination mit Gasthaus, Garten und Saal sei besonders, auch im Hinblick auf die verschiedenen Veranstaltungen im Museum, so Kühhorn. Es gebe Themenwochen und Themenmonate, den Garten mit seinen historischen Pflanzen und Führungen, außerdem könne man sich in der Museumsstube trauen lassen.
Gesucht wird nun ein Pächter, der regionale Küche anbietet. Anfragen habe es zwar schon gegeben, doch daraus sei noch nichts Konkretes entstanden. Renate Kühhorn will das Thema jetzt nochmal verstärkt angehen. Die Saison im Bauernmuseum startet wieder zum 1. April.
Touristen können auch mit dem Fahrrad die Gemeinde Frensdorf ansteuern. Zum Beginn der Fahrradsaison im Mai soll die Lücke zwischen Röbersdorf und Herrnsdorf mit einem Fahrradweg bereits geschlossen sein, auch wenn die Bauarbeiten noch nicht begonnen haben. Was sich Bürgermeister Jakobus Kötzner wünscht, sind mehr Ferienwohnungen. Gerade nach dem Wegfall der Angebote im Gasthaus Pickel. Er befindet sich in Privatbesitz und zurzeit sind hier Flüchtlinge untergebracht.
Der Naturbadesee in Frensdorf rundet das Angebot für Touristen ab. Algen sind seit zwei Jahren kein Problem mehr, nachdem die Gemeinde in eine Zirkulationsanlage investiert hat. „Die 17.000 Euro haben sich rentiert“, sagt dazu Norbert Neundorfer. Rund um die Uhr, 24 Stunden täglich an 365 Tagen im Jahr wird über eine Pumpe Sauerstoff eingetragen. Die Stromkosten dafür belaufen sich auf etwa 150 Euro pro Jahr. Mit Hilfe dieser Anlage soll sich im Laufe der Jahre auch die Schlammmenge reduzieren.
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