Bamberg-Land. Landrat Kalb würdigt es, dass seit dem Beginn des Ukrainekriegs im Februar die Menschen in unserer Region helfen. Sie stellten Wohnraum zur Verfügung, unterstützten bei der Integration oder spendeten Geld beziehungsweise notwendige Güter für die Menschen, die in den polnischen Partnerlandkreis des Landkreises Bamberg geflüchtet oder in den Kriegsgebieten in der Ukraine verblieben sind. In letzter Zeit kommen wieder mehr Flüchtlinge auch nach Oberfranken, so dass der Landkreis ein neues Massenquartier eröffnet.
Den vielfachen Aufrufen des Landkreises, Wohnraum zur Verfügung zu stellen, sind Gemeinden und Privatpersonen bereits in den zurückliegenden Wochen gefolgt. „Die Situation ist für alle schwierig“, so der Landrat. Deshalb müsse der Landkreis nun den ehemaligen Netto-Markt in Scheßlitz als eigene Immobilie für die vorübergehende Unterbringung von Flüchtlingen heranziehen. „Wir wollen es so lange wie möglich vermeiden, Schulturnhallen für diesen Zweck nutzen zu müssen“, so Landrat Kalb. Das Gebäude in Scheßlitz war zuletzt als Testzentrum (diese Funktion bleibt erhalten) und Lager für Schutzmasken genutzt worden.
Seit Juni 2022 hat sich die Zahl der Asylbewerber im Landkreis Bamberg in etwa auf derzeit 1000 Personen verdoppelt. Zusätzlich suchen 1100 Menschen aus der Ukraine im Bamberger Land Schutz. In der Hochphase der Flüchtlingsbewegung 2015/16 waren es insgesamt knapp 1300 Schutz Suchende.
Mittlerweile hätten bereits fünf Hilfstransporte mit notwendigen Sachspenden in den Landkreis Karkonoski stattgefunden, bilanziert Kalb. Bereits im März 2022, als der erste Hilferuf aus Polen an Landrat Kalb gerichtet wurde, startete ein Lastwagen der REWE Group aus Buttenheim mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln in Richtung Niederschlesien.
Bis in den Dezember beförderten freiwillige Helfer noch weitere vier Mal gespendete Hilfsgüter aus dem Landkreis Bamberg in den Partnerlandkreis. Mit Geldern aus Spendenaufrufen wurden unter anderem. dringend notwendige Stromaggregate gekauft und mitgeliefert. Von Karkonoski aus wurden die Waren über kommunale Kontakte oder humanitäre Einrichtungen, wie das Rote Kreuz, weiter in die Ukraine nach Mikołajew oder Bachmut verbracht.
Außerdem beschafften die Beschäftigte des polnischen Landratsamtes mit den Spendengeldern aus dem Landkreis Bamberg Ersatz für auf der Flucht verlorengegangene Brillen oder notwendige Schulausstattung für Kinder, die in Polen nun eine neue Heimat finden mussten.
Großzügige Unterstützung für die Transporte und Sammelaktionen kamen insbesondere von den Gemeinden Stegaurach, Ebrach und Buttenheim, den Freiwilligen Feuerwehren Ebrach, Hirschaid, Buttenheim, der Realschule Ebrach, den Kindertagesstätten in Pettstadt, der REWE Group, der Fa. Telesys Breitengüßbach, und der Fa. BZ-Transporte Ebrach, zählt der Bamberger Landrat auf.
Zu Beginn des Jahres 2023 richtete das Polnische Roten Kreuz eine erneute dringende Bitte um humanitärer Hilfe für die Ukraine an den Landkreis Bamberg. Die Kälte des Winters und die Zerstörung der Energie-Infrastruktur ließen die Menschen in dem vom Krieg betroffenen Land unvorstellbar frieren und leiden. Der Landkreis Bamberg nimmt deswegen gerne weitere Geldspenden an. Überweisungen sind möglich auf das Konto des Landkreises Bamberg bei der Sparkasse Bamberg
IBAN DE58 7705 0000 0000 0710 01 unter Angabe des Verwendungszweckes „Ukrainehilfe“. Die Spenden werden – so Kalb – “garantiert direkt für Hilfsleistungen im Rahmen des Ukrainekriegs verwendet”. Anfragen nach Spendenbescheinigungen bei Beträgen über 300 € können an den Fachbereich Kultur und Sport beim Landratsamt Bamberg, Ludwigstr. 23, 96052 Bamberg gerichtet werden.
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