Scheßlitz. Mit Äbtissin Sr. Mechthild Thürmer, Bezirksheimatpfleger Günther Dippold, dem Landtagsabgeordneten a.D. Heinrich Rudrof und dem Unternehmer Hans Thomann zeichnete Landrat Johann Kalb in einer Festsitzung des Kreistages auf der Giechburg vier „außergewöhnlichen Persönlichkeiten aus, die sich in Kirche, Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft besondere Verdienste um den Landkreis erworben haben.“
„In der Abtei Maria Frieden in Kirchschletten wird das Leben gelernt.“ So beschrieb Erzbischof emeritus Prof. Dr. Ludwig Schick „den geistlichen Ort, der Menschen gut tut an Leib und Seele“, für den Äbtissin Mechthild Thürmer steht und mit dem sie „zu einer geistlichen Persönlichkeit geworden ist.“ Mit ihren Mitschwestern ermögliche es Mutter Mechthild ihren Gästen, sich in einer Schule des Herrn auf die Suche nach Gott zu begeben. Die Benediktiner wollten dabei den Menschen besonders die Schönheit der Schöpfung vor Augen führen. Im Zuge der Nächstenliebe, die in jedem Kloster geübt werden soll, wurde dort Frauen Kirchenasyl gewährt mit dem Ziel, dass Gerechtigkeit und Barmherzigkeit möglich werden.
Die „ungeheure Präsenz für die Kultur- und Denkmalpflege, für die Geschichts- und Heimatforschung“ würdigte der Leiter des Staatsarchives Bamberg, Dr. Klaus Rupprecht, als Verdienste von Bezirksheimatpfleger Prof. Günter Dippold. Meinungsstark setze Dippold Akzente, wenn er den ungehemmten Flächenfraß anspreche oder den Denkmalschutz in der schlimmsten Krise seit Erlass des Gesetzes wähne. „Er lebt das Amt des Bezirksheimatpflegers. “. Sein fundiertes fachliches aber auch methodisches Wissen teilt er gerne mit anderen, besonders mit Studierenden.“ Er stelle selbst schwierige Zusammenhänge mit Worten, Witz, Gestik, Mimik anschaulich dar.
„Du hast als Kreisrat und Landtagsabgeordneter an der Erfolgsgeschichte des Landkreises Bamberg mitgeschrieben. Seit 1990 hat sich zum Beispiel die Einwohnerzahl um 23.000 auf 149.000 und die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 9.000 auf 40.500 erhöht.“, stellte Landtagsabgeordneter Holger Dremel die Verdienste seines Vorgängers Heinrich Rudrof, der viele Jahre auch Vorsitzender des Fördervereins Kreismusikschule war, heraus. Als Vorsitzender der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Oberfranken und als Vorstandsmitglied der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald habe er den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen als Kernaufgabe nachhaltiger Politik verstanden.
„Hans Thomann ist es zu verdanken, dass die Musik im weltweiten Instrumentenbusiness im Landkreis Bamberg die erste Geige spielt.“ Aus dem kleinen Musikladen seines Vaters, so Landrat Johann Kalb in der Laudatio, habe Hans Thomann Europas größtes Musikhaus gemacht. „Von dieser Erfolgsgeschichte profitieren die Menschen durch attraktive Arbeitsplätze und die ganze Region durch das vorbildliche soziale, kulturelle und klimaorientierte Engagement von Hans Thomann auch mit seiner Stiftung. Er gibt von dem Erfolg seines Unternehmens seiner Heimat viel zurück.“
Die Förderklasse der Kreismusikschule umrahmte die Festsitzung des Kreistages auf der Giechburg musikalisch.
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