Hirschaid. Im Ortskern der Marktgemeinde soll wieder mal eine Baulücke geschlossen werden: Auf einem Brachland zwischen dem Schleusenweg und der Luitpoldstraße werden 22 Wohnungen entstehen.
Nach Plänen der Nürnberger Architekten Grosser-Seeger & Partner wird ein L-förmiger Baukörper mit bis zu drei Wohnetagen und Tiefgarage errichtet. Flachdächer werden begrünt, ebenerdige Fahrzeugstellplätze mit durchlässigem Pflaster befestigt.
Für das Bauvorhaben muss das Bebauungsplanverfahren „Quartier II (Schleusenweg)“ durchgezogen werden, weil das Projekt die bislang von der Bauleitplanung festgesetzte, überbaubare Fläche und die Geschosszahl überschreitet. Einige Nachbarn monierten denn auch die Verkleinerung der Abstandsflächen. Der Marktgemeinderat wies den Einwand jedoch ab: Die Nachverdichtung im Ortskern wird – zumindest von der Mehrheit des Gemeinderats als “verträglich” erachtet. Zudem zeichne sich die bestehende Bebauung im Umfeld durch eine dichte, oft grenznahe oder grenzständige Bebauung aus, wurde seitens der Bauherrenschaft argumentiert.
Der Entwurf des Bebauungsplanes wurde vom Gemeinderat bei drei Gegenstimmen der Grünen-Fraktion gebilligt. Er wird nach geringfügigen Änderungen erneut zur öffentlichen Einsicht- und Stellungnahme aufgelegt. ´
Zum zweiten Mal musste die Erörterung der Pläne für den Kindergartenneubau in Sassanfahrt vertagt werden, weil sich der Architekt wegen einer Erkrankung entschuldigte.
Über die zwischenzeitlich stattgefundene Bürgerversammlung des Ortsteils Seigendorf berichtete Bürgermeister Klaus Homann in kurzen Worten. Erwähnenswert ist, dass die Ortsbewohner die beantragte Freiflächen-Photovoltaikanlage zwischen Seigendorf und Buttenheim kritisch beäugen. Gegenargumente beziehen sich auf die Belange der Jagd und des Landschaftsschutzes. Die Bürger regten an, bevorzugt Dächer von Gebäuden in kommunaler Hand mit Solaranlagen zu bestücken.
Auf Frage von Gemeinderat Göller (CSU) bestätigte Bauamtsleiter Stefan Endres, dass die Marktgemeinde in diesem Jahr wohl nicht mehr mit einer Förderung des Breitbandausbaus aus Bundesmitteln rechnen könne. Das mit drei Milliarden Euro ausgestattete Bundesprogramm sei überzeichnet. Hirschaid will für 2023 einen neuen Anlauf nehmen. Dessen ungeachtet hält die Gemeinde an der Bezuschussung des Glasfaserprojekts aus dem Bayerischen Förderprogramm fest.
Wird das eine Bauruine?, fragen sich viele Hirschaider angesichts des seit Monaten unveränderten Zustandes auf dem Gelände des abgerissenen Rewe-Marktes am Ortsrand von Sassanfahrt. Wie aus gut unterrichteter Quelle zu erfahren war, muss der Bauträger seinen Plan ändern, dort Reihenhäuser zu errichten. Grund: Überall geraten derartige Projekte derzeit ins Stocken, weil angesichts hoher Lebenshaltungs- und Energiekosten sowie steigender Kreditzinsen viele potenzielle Bauherren resignieren und ihre Bauabsichten zumindest vorerst aufgeben. Die Investoren denken nun an die Errichtung von Mehrfamilienhäusern mit Mietwohnungen, für die ungebrochen vor große Nachfrage besteht.
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