Radweg, Seniorenheim, Finanzen: Frensdorf ist gut aufgestellt

Fünf Biogasanlagen erzeugen mehr Strom als 5000 Einwohner verbrauchen

12.01.2023
33 Wohnungen in drei Häusern: Die Seniorenwohnanlage nahe dem Frensdorfer Naturbadesee wird im Frühjahr bezogen.
Foto: Werner Baier
von Waltraud Enkert

Frensdorf. Die Gemeinde Frensdorf mit ihren rund 5000 Einwohnern hat in den vergangenen Jahren so Einiges auf die Beine gestellt. Jüngstes Projekt sind 33 seniorengerechte Wohnungen, die zum März fertig werden. Bürgermeister Jakobus Kötzner und Zweiter Bürgermeister Norbert Neundorfer sind stolz auf das, was in Zusammenarbeit mit der Firma Raab-Bau aus Ebensfeld in der Nähe des Naturbadesees entstanden ist. In einem Informationsgespräch erläutern sie der Online-Zeitung „Bamberger Zwiebeltreter“ diese und weitere aktuelle Entwicklungen in der Gemeinde (Fortsetzung nach dem Bild).

“Schau mal rein!” in die neue regionale Online-Zeitung “Bamberger Zwiebeltreter”: Diese Bitte trugen Reporterin Waltraud Enkert und Redaktionsleiter Werner Baier an Frensdorfs Bürgermeister Jakobus Kötzner und seinen Stellvertreter Norbert Neundorfer heran. Baier fand mit seinem Versprechen Anklang, in einem Ferienprogramm mit Frensdorfer Schüler*innen eine Online-Kindernachrichten-Seite zu gestalten.

Unter dem Namen „Service Wohnen Frensdorf – Wohnen am Seeanger“ hat das Bauunternehmen Raab aus Ebensfeld die Wohnanlage in Form von drei Mehrfamilienhäusern geschaffen. Die Wohnungen sind bereits verkauft. Es besteht jedoch noch die Möglichkeit, Wohnungen zu mieten. Menschen, die hier leben werden, wohnen betreut, was heißt, dass sie bei Bedarf gut Hilfe bekommen können. Gleich daneben steht eingerüstet ein großer Bau. „Das ist unsere neue Seniorenanlage“, sagt Bürgermeister Kötzner. Am Dach erkennt man bereits den Richtbaum. Sein Stellvertreter Norbert Neundorfer ergänzt: „Richtfest ist am Freitag, 20. Januar, um 14 Uhr.“ Das Diakonische Werk Bamberg-Forchheim baut und betreibt künftig dieses Seniorenheim mit 60 Pflegeplätzen und 22 Tagespflegeplätzen. Im Gemeindeteil Herrnsdorf stehen im „Haus Erika“ bereits zwölf Tagespflegeplätze zur Verfügung.

Gemeinschaftshaus für Herrnsdorf

Wo einst die Schule in Herrnsdorf stand, wird gerade ein Gemeinschaftshaus gebaut. Untergebracht werden dort eine Kindergarten-Gruppe und eine Gruppe für Krippenkinder, außerdem entstehen hier Vereins- und Jugendräume. Im Spätherbst soll das Projekt fertig sein. Die Gemeinde hat weiterhin Bedarf an Krippenplätzen. Deshalb hat sie ein Privathaus erworben, in dem zwölf Plätze entstehen sollen. Zunächst als Übergangslösung für die nächsten drei bis fünf Jahre.

Radweg nach Röbersdorf

Auf den Weg gebracht wurde inzwischen auch ein Radweg zwischen Herrnsdorf und Röbersdorf (Gemeinde Hirschaid), wie Jakobus Kötzner erläutert. Im Frühjahr sollen die Bauarbeiten beginnen und bis zum Mai dauern. 80 Prozent Zuschuss sind vorgesehen, den Rest übernehmen die Gemeinden Hirschaid und Frensdorf. Als berechtigt bezeichnete Norbert Neundorfer die Frage, weshalb der Radweg nicht gleich mit dem Bau der Straße zwischen Herrnsdorf und Röbersdorf vor einigen Jahren verwirklicht wurde. „Das hat der Freistaat Bayern damals verpasst“, sagt Jakobus Kötzner. Eine Planung gab es nicht, und so sei nur der Bau der Straße umgesetzt worden.

Was den Radweg von Reundorf nach Pettstadt betrifft, will Kötzner noch Überzeugungsarbeit in Pettstadt leisten: „Wir werden dranbleiben.“

Finanzielle Entwicklung

„Frensdorf ist nicht reich, aber wir kommen gut zurecht“, betont Kötzner.  Angesichts dessen, was in den letzten Jahren entstanden ist, etwa die Schulsporthalle, Kindergarten, Schulumbau, ein Anbau an die Schule und der neue Pausenhof, stehe die Gemeinde mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von 420 Euro gut da. Als er, Kötzner, vor über 26 Jahren das Bürgermeisteramt von seinem Vorgänger übernommen hat, habe die Pro-Kopf-Verschuldung bei über 800 Euro gelegen. Er verschweigt nicht, dass sich die Einkommensteuerbeteiligung in den letzten Jahren gut entwickelt habe auf zuletzt rund 3,6 Millionen Euro. Wozu auch die Nähe zu Bamberg beitragen dürfte. „Wir haben sechs Kilometer zur ersten Ampel und neun Kilometer in die Ortsmitte von Bamberg“, macht Neundorfer deutlich. Auch die Gewerbesteuereinnahmen seien gestiegen und lägen jetzt bei über einer Million, sagt Kötzner.

Bauen und Wohnen

Frensdorf hat aktuell zwei Baugebiete in der Mache, die 2023 erschlossen werden: In Schlüsselau geht es um zwölf Plätze, in Untergreuth sollen zehn Bauplätze entstehen. Nach der Erschließung werden die Bauplätze über die Gemeinde verkauft. Sie hat auch noch im Baugebiet Ahornweg Nord in Vorra eine Reihe von Bauplätzen zu veräußern. Kötzner erläutert in Bezug auf Gewerbe die Pläne des Edeka-Betreibers Stadter. Der Unternehmer plant einen neuen Markt mit 1500 Quadratmetern in Richtung Reundorf, verbunden mit einem Haus für Ärzte und Physiotherapeuten, und auch die Apotheke will dort einziehen. Als zeitliches Ziel steht Mitte 2024 im Raum.

Das steht in den nächsten Jahren an

Erneuerbare Energien will man in den nächsten Jahren in der Gemeinde Frensdorf voranbringen. Dafür hat sich ein Arbeitskreis „Erneuerbare Energien“ gegründet. Konkret sollen Dächer von kommunalen Gebäuden Photovoltaikanlagen erhalten und man will geeignetes Gelände für Freiflächen-Photovoltaik finden. „Wichtig ist uns dabei, dass die Gemeinde die Oberhand behält“, sagt Kötzner. Bürger sollen sich an den Anlagen beteiligen können. Überhaupt stehe Frensdorf mit den fünf in der Gemeinde vorhandenen, gewerblich betriebenen Biogasanlagen in Sachen Energieversorgung sehr gut da. Mehr als 100 Prozent, nämlich 125 Prozent des reinen Strombedarfs in der gesamten Gemeinde werden in der Gemeinde bereits jetzt erzeugt, wie Erhebungen des Stromversorgers „Bayernwerk“ ergeben hätten.

Für die Erweiterung der Kläranlage sei man mit der Gemeinde Pettstadt im Gespräch. Was Ganztagsbetreuung und Schulkindbetreuung angeht ist es notwendig, Räume an die Frensdorfer Schule anzubauen. Im ehemaligen Schwesternhaus in der Gertrudenstraße seien inzwischen mehr als 50 Kinder in der Mittagsbetreuung.

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