Bamberg. Natürlich gibt sich Paul Maar auch beim achten Bamberger Literaturfestival die Ehre. Der mit Bamberg so verbundene Kinder- und Jugendbuchautor präsentiert am 19. April sein neuestes Werk “Ein Hund mit Flügeln”, in dem von Samsen die Rede ist und bislang unveröffentlichte Texte aus einem langen Autorenleben zum Vergnügen der Leserschaft ausgebreitet werden.
Auch diesmal kommt Paul Maar in guter Gesellschaft: Zum nächsten Literaturfestival kündigen die Veranstalter weitere prominente Autoren an. Nach dem Terminplan geordnet sind das Professor Dr. Dietrich Grönemeyer (10. März), Dr. Eckart von Hirschhausen (15. März), Wolfgang Niedecken (21. März), Ferdinand von Schirach (9. April) und Professor Dr. Harald Lesch (13. Mai). Tatsächlich: Sachbuchautoren, noch dazu solche mit anerkannten Entertainer-Qualitäten, stehen im Fokus des achten Bamberger Literaturfestivals, das vom 10. März bis 13. Mai dauert. “Da können wir alle sehr viel lernen”, resümiert Asli Heinzel von der Buchhandlung Osiander. Näheres zum Programm unter www.bamlit.de.
Grönemeyers “Medizin verändern – Heilung braucht Zuwendung” fordert die ganzheitliche Medizin. Eckart von Hirschhausen kommt in seinem Werk “Mensch Erde! Wir könnten es so schön haben” zu dem Fazit: “Gesunde Menschen gibt es auf einer gesunden Erde”. Der BAP-Star Wolfgang Niedecken erzählt in seiner “Dylanreise” von dem großen Einfluss, den der Literaturnobelpreisträger auf sein Werk hatte. Ferdinand von Schirach fragt in seinem Buch “Nachmittage”, was Gerechtigkeit und Fairness ist und wie wir das Richtige tun. In “Die Vier Jahreszeiten in Zeiten des Klimawandels” führt mit Harald Lesch durch Raum und Zeit – bis zur Apokalypse?
In Johannes “Johnny” Grasser lernen die BamLit-Gäste am 18. März einen Lebenskünstler kennen, der aufgrund einer schweren Form von Tetraspastik ein kümmerliches Dasein fristen sollte. Er aber kommt zu dem lebensbejahenden Ergebnis: “Mich bremst niemand aus!” (18. März). Vince Ebert provoziert in “Lichtblick statt Blackout” mit der Information, dass in einer windstillen Nacht schon nach 40 Minuten unsere Energiespeicher leer wären, wenn wir nur auf Wind und Sonne setzen würden. Atomkraftgegner dürfen Vince Ebert am 22. März grillen. Axel Hacke, Kolumnist der Süddeutschen Zeitung, blättert am 23. März unter anderem in seinem Sprachspielbuch “Im Bann des Eichelhechts und andere Geschichten aus dem Sprachland”. Und natürlich gibt es eine lange Kriminacht, diesmal am 17. März mit Helmut Vorndran, Friederike Schmöe und Thomas Kastura.
Zur nachträglichen Feier ihres 30. Geburtstags schleimen sich am 21. März “Die Olchis” mit ihrem Erfinder Erhard Dietl durch das Bamberger Theater: Höhepunkt des Kinderprogramms der Literaturtage. In Zusammenarbeit von Magellan Verlag und dem St. Michaelsbund wurde ein vielfältiges Lesungs- und Aktionsprogramm auf die Beine gestellt. An dessen Umsetzung wirken die Bibliotheken in Bamberg Stadt und Land sowie viele Schulen und Kindergärten mit, was Landrat Johann Kalb als Mitveranstalter bei der Vorstellung des 23er Programms ausdrücklich würdigte. Diözesanbibliothekarin Melanie Dirauf schwärmte von der “Eule Elli” und anderen lustigen Zeitvertreibern. Judith von Loeffelholz vom Verlag Magellan präsentiert mit “Abenteuer Kunstschätze” ein spannendes Buch für junge Forscher.
Ein “Highlight” soll in diesem Jahr ein in Zusammenarbeit von Magellan und St. Michaelsbund ausgetüfteltes Projekt “Bücher-Podcast” werden: Ausgewählten Schulen/Klassen werden Podcast-Koffer zur Verfügung gestellt, die neben der erforderlichen Technik auch Unterrichtsmaterial und Bücher enthalten. Der Kreativität der Schüler*innen sind dann keine Grenzen gesetzt. Jeder Podcast, der so entsteht, bleibt dauerhaft abrufbar – auf dass er viele Hörer*innen erreicht und sie veranlasst, ebenso zum Buch zu greifen.
Kinder an die Literatur heranzuführen, ihnen Freude am Lesen zu bereiten, müsse ein gesamtgesellschaftliches Ziel sein, stellte Wilfried Kämper als einer der Sponsoren der Veranstaltungsreihe fest.
Landrat Kalb und Mitveranstalter Wolfgang Heyder zeigten sich dankbar für das Stehvermögen der Sponsoren aus der Geschäftswelt des Bamberger Landes. Ohne den finanziellen Rückhalt hätte das Literaturfestival nämlich leicht vor dem Aus stehen können. Aus eigener Erfahrung berichtete Heyder vom Besuchermangel bei so mancher kulturellen Veranstaltung des letzten Halbjahres. Corona und der Kostendruck durch die Inflation als Folge des Ukraine-Krieges wirken sich dämpfend auf den Besucherandrang aus. Auf jeden Fall wollte man aber das Kinderprogramm durchziehen. Aber mit den prominenten Autoren an der Seite hofft die ganze Literaturfestival UG auf einen Erfolg der neuen Veranstaltungsreihe. In finanzieller Hinsicht muss mindestens eine 60-prozentige Auslastung der Besucherplätze erreicht werden. 100 Prozent wären natürlich super!
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