Bamberg. Was das Bamberger Zirkus-Varieté e.V. am vergangenen Wochenende unter Regie von Jörg Treiber bot, war Zirkus und Akrobatik vom Feinsten. Wer an dergleichen Darbietungen denkt, der denkt wohl erstmal an Zirkus Krone oder ähnliche Formate. Doch das neueste Programm des Vereins namens „Buchstabeln“, direkt vor den Toren der Domstadt, war schlichtweg atemberaubend. Die rund 50 Darsteller zeigten eine beeindruckende Vorstellung mit einer gehörigen Portion Kreativität, Humor und unbändiger Spielfreude. Die Kostüme von Regina Jans, Marion Weiß und den ArtistInnen selbst, überzeugten durch ihre Schlichtheit und Formschönheit. Die Vorführung widmete sich einem literarischen Thema und entführte die Zuschauer in die Welt der Phantasie und Literatur.
Zirkus als pädagogisches Instrument: Eine Chance für benachteiligte Kinder
Zirkus hat in vielen Kulturen eine lange Tradition und begeistert seit Jahrhunderten Menschen jeden Alters. Deswegen ist es kurzum schön, dass auch wir in Bamberg eine solche feste Institution haben. Denken wir an Zirkus, so fallen uns sicherlich die beeindruckenden artistischen Darbietungen ein, bunte Kostüme und spektakuläre Tiere. Sie alle zusammen lassen uns für einen Moment den Alltag vergessen und in eine andere Welt eintauchen. Zirkus kann aber auch anders. Zum Beispiel, wenn er dazu dient, Menschen und insbesondere Kindern Selbstvertrauen zu geben. Da geht es oft um Kinder, die aus wirklich erschreckendem sozialem Umfelder kommen. Kinder, die Schlimmes gesehen und am eigenen Leib erfahren haben. Wenn das Bamberger Zirkus-Varieté auftritt und für den Zirkus Giovanni sammelt, dann hat das also ganz gewiss auch eine gesellschaftliche Bedeutung. Neben der reinen Unterhaltungsfunktion kann hier Zirkus auch eine wichtige pädagogische Rolle spielen. Zirkus hat hier Bedeutung, ermöglicht er den Kindern eine wertvolle Erfahrung, die ihnen Selbstbewusstsein, Teamfähigkeit und künstlerische Fertigkeiten vermittelt. In der Zirkuspädagogik lernen die Kinder nicht nur verschiedene Artistik-Techniken wie Jonglage, Akrobatik oder Clowning, sondern auch soziale Kompetenzen wie Respekt, Toleranz und Empathie. Durch gemeinsames Training und Aufführungen können die Kinder ein Wir-Gefühl entwickeln und ihre Kreativität entfalten. In diesem Zusammenhang kann der Zirkus als integratives Element in der Gesellschaft fungieren und dazu beitragen, soziale Ungleichheit zu reduzieren.

Eine beeindruckende Vorstellung mit vielfältigem Programm.
Vor diesem Hintergrund also war die Vorstellung mit vielen eindrucksvollen Momenten gefüllt. Die Künstler überzeugten mit atemberaubender Luftartistik, Jonglage, Akrobatik, Humor, Livemusik und Tanz. Die künstlerische Kost war nicht immer einfach zu verdauen – etwa bei der Interpretation des dadaistischen „Schtzngrmm“ von Ernst Jandl. Das Publikum aber zeigte sich dankbar und war vollauf begeistert.
Musikalische Begleitung und lokale Größen bei gelungenem Auftritt
Die musikalische Begleitung unter Leitung von Florian Ball war von hoher Professionalität geprägt. Alle Lieder wurden selbst gespielt und gesungen, was das Publikum beeindruckte. Die Einspielung englischer Prosa sowie deutscher Literatur durch Regina Jans passten hervorragend dazu. Es waren auch lokale Größen wie MacHärder als König der Franken mit von der Partie, der die “schwachen Buchstaben” der Franken aufgriff und wortgewaltig forderte, die drei Buchstaben t, p und k künftig einfach komplett zu streichen.
Vertrauen und Synchronität auf der Bühne: Perfekte Tuchakrobatik im Zirkuszelt
Besonders deutlich wurde das Vertrauen der Künstler untereinander in Form von Darbietungen, die trotz erheblichem Kraftaufwand derart leicht und schwerelos wirkten. Jeder wusste vom anderen, welche Bewegung als nächstes folgte. Das Bühnenbild ließ das Zirkuszelt zum Baldachin verschwinden, in dem eine absolut synchrone Inszenierung der Tuchakrobatik erfolgte.
Finale mit emotionaler Botschaft und musikalischem Ausklang
Die Vorführung endete mit einem großen Finale. Zu den Worten: „jede Blume, jede Kreatur und jede Welt vergingen. Sie kehrten zurück in den Strom. Auch der schönste Gedanke endet. So wie das Leben, das hier gespielt wurde” ließen sich die einzelnen Artisten auf den Boden fallen. Bis am Ende die Manage ohne Darsteller übrig blieb. Hierauf ertöne das Lied „Nur ein Wort „ der deutschen Pop-Gruppe „Wir sind Helden“. So verblasste das Varieté in den Köpfen seiner Zuschauer.
Bamberger Zirkus-Varieté e.V. begeistert mit “buchstabeln” und unterstützt Stiftung Zirkus Giovanni
Das Bamberger Zirkus-Varieté e.V. hat mit der Aufführung von “buchstabeln” erneut bewiesen, dass es zurecht über die Grenzen Bambergs hinaus bekannt ist. Die Vorstellung war eine gelungene Mischung aus Kunst, Literatur und Zirkus und hat das Publikum emotional berührt. Wir können jedem empfehlen, sich eine Aufführung des Bamberger Zirkus-Varieté e.V. anzusehen.
Besonders schön war, dass jeder in diesem Zelt am Wochenende letztlich den Kindern der Einrichtung Don Bosco etwas gutes tat. Denn alle Einnahmen der Benefiz-Veranstaltung gingen direkt an den Zirkus Giovanni. Wenn auch Sie die Stiftung Zirkus Giovanni unterstützen möchten, spenden Sie. So bringen Sie selbst auch in Zukunft das Publikum zum Staunen. Jede Hilfe zählt.
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